Sonntag, 15. Juli 2018

In den Fängen des Bösen - André Wegmann


In den Fängen des Bösen – André Wegmann




Der 1. Fall führt den Privatermittler Michael Jesko an die Nordsee in ein kleines Küstendorf namens Grevensiel. Ulrike Hansen hat nach seinen Diensten gerufen um das mysteriöse Verschwinden ihrer Tochter Jessica, die zusammen mit ihrem Freund Thomas nach einem vermeintlichen Bootsunglück unauffindbar ist aufzuklären. Jesko glaubt jedoch im ersten Moment ebenfalls an ein Unglück auf dem Wasser, nimmt den Auftrag der verzweifelten Mutter aber an und begibt sich auf Spurensuche. Doch Spuren scheinen kaum vorhanden und der Privatermittler hat keinerlei Anhaltspunkte, was die Aufklärung des Falls schwierig macht. 

Er wird in eine kleine Pension, die von der älteren Dame Gerda geführt wird einquartiert. Die nette aber durchaus neugierige alte Frau schließt Michael schnell ins Herz. Aus der Ferne, genauer gesagt aus seiner Heimatstadt Bochum bekommt er tatkräftige Unterstützung von Kimi, die sich perfekt im Word Wide Web auskennt und Peter, seinem handwerklich geschickten ehemaligen Polizisten. Können sie gemeinsam das Verschwinden der beiden Teenager aufklären? Der Ermittler konzentriert sich auf das nahe Umfeld Jessicas und studiert ihr Tagebuch, indem sie von der Seehundeauffangstation berichtet, die sie mit Leidenschaft unterstützt. Doch die Station steht vor der Schließung und soll einem Touristenprojekt weichen.

War Jessica diesem Unternehmen ein Dorn im Auge? Sorgte sie doch dafür, dass das Unternehmen in Negativschlagzeilen geriet. Aber würde der Konzernchef wirklich so weit gehen, das Mädchen loszuwerden? Und wenn ja, wo ist sie? Wer ist diese attraktive Frau, der Jesko im Ort begegnet? Wird er sie wiedersehen? Und die beiden Teenager, sind sie wirklich ertrunken oder wurde gar ein Verbrechen verübt? 

Diesen Thriller konnte ich nicht aus der Hand legen! André Wegmann hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil, der niemals zu sehr abschweift und sich auch nicht mit unnötigen Informationen aufhält. Das mag ich persönlich als Leser sehr gerne. Er schafft es den Leser vollkommen mitzunehmen an die Nordsee. Man kann förmlich die Meeresbrise auf seiner Haut spüren, das Salz in der Nase riechen und im Mund schmecken. Die Protagonisten sind menschlich ausgearbeitet und man schließt Michael Jesko sofort in sein Herz. Auch die Nebencharaktere sind wundervoll, allen voran die ältere Pensionschefin Gerda! Jedes Mal, wenn der Privatermittler das Zimmer verlässt ist sie da und begrüßt ihn herzlich und man beginnt beim Lesen diese Frau richtig zu mögen, über ihre Neugier zu schmunzeln und sie einfach sympathisch zu finden. 

Besonders toll sind für den Leser auch die Nebenhandlungen. Man erfährt viele Mythen und Sagen rund um die Nordsee, die aber auch schon mal extra für diese Geschichte erdacht wurden. Auch das Leben der Menschen an der Küste wird einem näher gebracht, was die Fantasie beflügelt und somit dafür sorgt, dass man mitten drin im Geschehen ist. Die Ermittler tappen lange im Dunkeln und am nötigen Thrill fehlt es auch nicht. Die Spannung hält sich konstant und man begibt sich immer weiter auf die Suche nach des Rätsels Lösung. 

Es gibt auch Sequenzen, die das Martyrium Jessicas beschreiben, die nicht unbedingt was für Zartbesaitete sind. Die Situation in der sich das Mädchen befindet wird detailliert beschrieben und man leidet auch mit dem armen Geschöpf. Aber was pflege ich da immer zu sagen?! Wer dies nicht packt, muss eben einen Krimi lesen ;-).

Dieser Thriller bekommt von mir 5 von 5 Leseeulen! 

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