Der Gezeitenwald: Dunkelherz - Carmen Schneider
Kayla ist 17 Jahre alt, als ihre Eltern und die jüngere Schwester bei einem Autounfall ums Leben kommen. Dem Gefühl der Einsamkeit und Trauer ausgeliefert zu sein, nimmt ihr jeglichen Lebensmut. Sie wird fortan bei ihrer Großmutter leben müssen, die sie schon lange nicht mehr gesehen hat. Das Anwesen ist im Wald weit ab von anderen Städten gelegen. Das Mädchen wird herzlich begrüßt und von der alten Dame liebevoll aufgenommen. Sie hat hier alle Zeit der Welt, um den schrecklichen Verlust zu verarbeiten. Auch die Angestellten, die mit hier leben versuchen sie in ihrer Trauer aufzufangen.
Bereits in der ersten Nacht hat Kayla einen ungewöhnlichen Traum und sie verkriecht sich erst einmal in ihrem neuen Zimmer, da ihr die Kraft fehlt, über ihre Trauer hinwegzukommen. Desmond, ein Junge der ebenfalls auf dem Anwesen lebt, kümmert sich um die Pferde und bietet Kayla an, mit ihr auszureiten. Noch nie in ihrem Leben ist sie geritten, dementsprechend skeptisch ist sie zunächst. Doch Desmond weiß sehr geschickt, sie immer mehr aus dem Loch zu ziehen und die beiden freunden sich an. Langsam beginnt das Mädchen sich ihre neue Umgebung genauer anzusehen und stößt dabei auf mysteriöse Begebenheiten. Allerdings bekommt sie aus den Bewohnern des Hauses nicht besonders viel raus und überhaupt: Warum sollen Desmond und sie immer vor der Dunkelheit zuhause sein? Die beiden Teenager werden neugierig und versuchen den Dingen auf den Grund zu gehen. Dabei beginnt für Kayla ein fantastisches Abenteuer auf dem Weg zu sich selbst.
Diese Geschichte ist wirklich wundervoll. Die Autorin vermischt Schicksal mit Fantasy und einem Hauch von Märchen! So eine Mischung kannte ich bisher noch nicht, war aber von Anfang an begeistert. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und führt einfühlsam durch die Story. Man begleitet Kayla und kann ihr die Emotionen nachfühlen. Man trauert mit ihr, verkriecht sich, entdeckt Neugierde und erkundet mit ihr und Desmond das Anwesen und den mystischen Wald. Besonders deutlich wird, dass Carmen Schneider genau weiß, wo sie ansetzen muss.
Stück für Stück kommt Kayla einem Familiengeheimnis auf die Spur, was ihr genauso hilft aus ihrer tiefen Depression zu finden, wie die Menschen und Tiere in ihrer Umgebung. Besonders die märchenhaften Elemente haben mir gut gefallen und ich wollte durchweg wissen, wie es weitergeht. Es ist wie eine Entdeckungsreise, zu sich selbst und in fantastische Welten. Dabei ist jedes Element wohl dosiert, sodass ich gar nicht wirklich ein einziges Genre festlegen möchte, welches in dem Buch zu finden ist.
Kayla auf ihrem Weg zurück ins Leben zu begleiten war schön, traurig und interessant zu gleich. Eine wirklich tolle Geschichte, die ich nur empfehlen kann.
Kennt ihr das Buch schon?!
Hallo Nadine, das klingt wirklich spannend. Und da ich Märchenadaptionen und moderne Märchen sehr gern mag, setz ich es mal auf meine Wunschliste.
AntwortenLöschenLG Agnes
Hallo Agnes! Ich war sehr überrascht, wie sich die Geschichte entwickelt hat. Es war halt wirklich auch emotional sehr schön gemacht. Man ist schon so ein bisschen "verzaubert".
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