Grippe vs. grippaler Infekt
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Eigentlich kennt es jeder! Auch zu jeder Jahreszeit, im
Winter aber treten Infekte der Atemwege besonders häufig auf. „Mich
hat´s erwischt, ich habe die Grippe“ sagen dann viele. Aber: meist stimmt das
nicht so ganz. Die „echte“ Grippe auch in Fachkreisen Influenza genannt, ist
dann doch nochmal eine Nummer „härter“, als ein grippaler
Effekt, bei den Laien oftmals „Erkältung“ genannt. Welche wesentlichen
Unterschiede bestehen und wie die Therapien bei beiden Infektionen aussehen
könnt ihr in diesem Artikel lesen.
Zunächst einmal der Übertragungsweg:
Beide Infekte werden
durch Viren übertragen. Zwar hat jeder seinen eigenen Virenstamm, dazu komme
ich aber noch. Trotzdem werden sie auf dem gleichen Wege übertragen:
Tröpfcheninfektion: durch Niesen, Husten und auch
Sprechen.
Schmierinfektion: Händeschütteln, Türgriffe, Haltegriffe in
Bus und Bahn usw.
Was uns im ersten Moment schon zur Vorbeugung führt: Hände
waschen!! Auch wenn es vielfach unterschätzt wird, das tägliche Händewaschen
schützt uns wirklich von der Verbreitung von Erregern. Zwar kann so eine
Verbreitung auch dann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, aber es verringert
das Risiko andere anzustecken um ein vielfaches.
Grippe vs. Grippaler Infekt – Unterscheidung in Virenstamm
und Verlauf
Die Grippe wird „Influenza“ genannt und wird durch
unterschiedliche Virentypen ausgelöst den „Influenza-Viren“, während die
Erreger bei einem grippalen Infekt meist Rhino-Viren sind. Vor allen in der
kalten Jahreshälfte, treten häufiger Infektionen mit beiden Erkrankungen auf. Die
sogenannte Inkubationszeit ist der Zeitraum zwischen der Infektion und dem
Beginn der jeweiligen Erkrankung. Bei der Erkältung beträgt dieser Zeitraum
meist einige Tage, bei der Influenza dagegen kommt es meist viel früher zum
Krankheitsausbruch.
Bei einem grippalen Infekt kommt es oftmals zu einem
schleichenden Verlauf: viele bemerken zuerst Halsschmerzen, dann kommt der
Schnupfen, der sich meist hartnäckig hält und geht dann in einen nervigen
Husten über. Fieber und Gelenkschmerzen sind dabei aber eher selten. Man fühlt
sich schlapp und müde, schafft aber oftmals trotzdem noch den Alltag. (Ist
natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich)
Bei der Influenza, der „echten“ Grippe, treten die Symptome
sehr akut auf! Meist können die Erkrankten sogar eine bestimmte Uhrzeit
nennen, ab derer sie sich sehr elend fühlten. Der Beginn ist sehr akut mit
Fieber bis zu 40 Grad, Gelenks- und Gliederschmerzen, extremen Halsschmerzen
und trockenem Husten. Bedingt durch das Fieber kommt es auch zu teilweise
heftigem Schüttelfrost und das Krankheitsgefühl ist sehr ausgeprägt.
Therapiemöglichkeiten und Verhalten
Das mit dem Händewaschen haben wir jetzt schon durch! Auch von nahem Körperkontakt sollte man erstmal absehen bis die Symptome abgeklungen sind. Übrigens: Die Influenza ist bei uns in Deutschland namentlich meldepflichtig! Dies dient dazu Epidemien frühzeitig eindämmen zu können. Vor allen wenn die Betroffenen in der Gastronomie und öffentlichen Einrichtungen arbeiten, müssen die Erkrankten so lange zu Hause bleiben, bis sie vollständig genesen sind. Der Nachweis zur echten Grippe erfolgt durch einen Rachenabstrich.
Entgegen der allgemeinen Meinungen, sollte man bei beiden
Infektionen NICHT zu Antibiotika greifen! Wie ihr nun wisst, handelt es sich um
Viren und diese reagieren absolut nicht auf Antibiotika. Da der Körper bei
solchen Infekten sehr anfällig und schon geschwächt ist kann es vorkommen, dass
zusätzlich zur viralen Infektion noch eine bakterielle Infektion hinzukommt.
Erst dann ist es eventuell sinnvoll, ein Antibiotikum zu nehmen. Ich
persönliche halte von AB-Gabe nicht viel: es greift auch die gesunde Darmflora
an, die ebenfalls für unsere Immunabwehr wichtig ist und es kann leicht
passieren, dass man sich auch noch eine Pilzinfektion einfängt.
Der Körper heilt sich selbst! Er braucht Ruhe, viel
Flüssigkeit und frische Luft. Keine allzu fettige Kost sondern eher Leichte ist
dabei auch wichtig. Obst und Gemüse sollten auf dem Speiseplan stehen. Und wenn
man nicht gerade Fieber hat, hilft ein kurzer Spaziergang an der frischen
Luft! Bei einem grippalen Infekt empfiehlt sich das besonders, damit der
Kreislauf in Schwung kommt und auch wieder bleibt.
Weitere Maßnahmen und Linderung der Symptome:
- 3x am Tag Inhalation (NaCL) oder auch Salzwasser
- Ungesüßte Tees trinken wie Salbei, Kamille, Ingwer
- Zuckerfreie Bonbons oder Halstabletten lindern die Halsschmerzen
- Nasenspray sorgt dafür, dass die Schleimhäute abschwellen (Achtung Suchtgefahr !!) Diese Sprays sollten aber nur ca. 7 Tage genutzt werden um Schäden an den Schleimhäuten zu vermeiden.
Je nach Verlauf solltet ihr euch gesund schlafen und dem
Körper genügend Ruhe gönnen vor allen bei der Influenza. Hier gilt: Bei Fieber
auf jedenfall im Bett bleiben! Gerade wenn man eine echte Grippe verschleppt,
drohen schwere Folgeerkrankungen allen voran die Myokarditits – Herzmuskelentzündung! Auch Lungenentzündungen und Rippen- und Brustfellentzündungen sind mögliche Folgeerkrankungen, wenn man die Infekte nicht richtig auskuriert.
Wovon ich euch auch eher abrate ist: Hustenstiller! Der
eine oder andere schwört vielleicht darauf, aber meine Erfahrung ist, dass
Hustenstiller den Hals nur noch mehr austrocknet und so gerät man eher in einen
Teufelskreis. Lieber den Schleim durch viel Trinken abhusten und durch
Inhalation die Schleimhäute feucht halten!
Die Genesungszeit ist pauschal kaum zu nennen. Jeder Mensch
verarbeitet die Erreger anders! Bei grippalen Infekten spricht man davon, dass diese bis zu 9 Tage anhalten. Bei der Influenza geht man von 2-3 Wochen aus.
Damit es gar nicht erst zu einer Influenza kommt, sollten vor allem Risikopatienten wie Senioren, Kinder und chronisch kranke Personen die jährliche Grippeschutzimpfung machen lassen! Die schützt zwar nicht davor, eine Erkältung zu bekommen, aber die Influenza kann dadurch vermieden werden.
Welche Tipps habt ihr so bei einer Erkältung/Grippe?! Was hilft euch besonders gut und von was seid ihr so gar nicht überzeugt?
Grippeschutzimpfung
Welche Tipps habt ihr so bei einer Erkältung/Grippe?! Was hilft euch besonders gut und von was seid ihr so gar nicht überzeugt?
Ein sehr informativer Artikel zu einem wichtigen Thema! Die beste Therapie bei Grippe und grippalen Infekten bestätigt übrigens auch mein Hausarzt: Gründlich gesund schlafen. Im Übrigen lohnt es sich nicht, mit solch einem Virusinfekt zum Arzt zu gehen (im Gegenteil: man setzt den Arzt und die Mitpatienten der Ansteckungsgefahr aus!), sofern man keiner Risiko-Gruppe für Komplikationen angehört oder den Verdacht hat, sich eine Zweitinfektion mit Bakterien geholt zu haben. Letztere kann der Arzt übrigens mit einem einfachen Bluttest vor Ort feststellen und bei Bedarf ein Antibiotikum verschreiben.
AntwortenLöschenDa sich Rhinoviren bei mir gerne in den Nasen-Nebenhöhlen einnisten, schwöre ich inzwischen auf Gelomyrtol (oder Generika) als Schleimlöser - damit werden die Nebenhöhlen in wenigen Tagen wieder frei.
Ein nachgewiesene Influenza hatte ich zum Glück bislang nur einmal als junge Erwachsene, im Zuge einer Familienepidemie, nachdem meine Mutter uns den Virus eingeschleppt hatte (bei ihr wurde er dann auch nachgewiesen). Im folgenden Jahr hat unsere Familien-Hausärztin daraufhin meine Mutter gegen Influenza geimpft, und siehe da: die ganze Familie blieb verschont.
Damit zur letzten Ergänzung: Risiko-Kandidaten, sofern aus gesundheitlicher Sicht impfbar, und ihr Umfeld können sich und ihre Angehörigen mit einer rechtzeitigen Grippe-Impfung bis zu einem gewissen Grad vor der Influenza schützen (leider nicht vor Rhino-Viren, denn deren Stämme sind einfach zu vielfältig und mutationsfreudig, um da mit einem Impfstoff nachzukommen...).
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
LöschenDa habe ich bei meinem Kommentar letztes Jahr doch glatt das Hilfsmittel schlechthin bei Infekten aller Art vergessen: Vitamin C - und zwar mindestens 2 bis 3 Gramm am Tag (das ist übrigens auch ein Rat von meinem Hausarzt als Ergänzung zu viel schlafen). Am besten nimmt man solche Mengen über den Tag verteilt, denn zu grosse Einzeldosen können auf den Magen schlagen. Wenn sich bei mir ein Infekt ankündigt, nehme ich sofort morgens, mittags und abends je 2 Kapseln zu je 500mg, zusätzlich zur normalen Ernährung mit Obst und Gemüse. Das zahlt sich praktisch immer aus :).
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