Freitag, 16. November 2018

Lesung mit Chris Carter




Lesung mit Chris Carter

Für viele Thriller-Fans war es wohl das Highlight in diesem Lesejahr! Kein Geringere als Chris Carter hatte sich zu einer Lese-Tour durch Deutschland angekündigt. Als dann noch klar war, dass er auch nach Franken kommt, haben Ciri von Nostalgic Books und ich nicht lange überlegt und die einstündige Autofahrt auf uns genommen, um einen der bekanntesten Thriller-Autoren live zu erleben.





Auch, wenn wahrscheinlich die meisten Leser wissen, wer Chris Carter ist, möchte ich euch kurz etwas zu seiner Vita erzählen. Er wurde in Brasilien geboren und studierte forensische Psychologie in den USA um dann zunächst einige Jahre als Kriminalpsychologe zu arbeiten. Schon während der Lesung hat Chris Carter erklärt, dass er diesen Beruf nach ca. 6 Jahren aufgegeben hat, da er wirklich grausame Fälle erlebte. Für die Besucher der Lesung war es vollkommen nachvollziehbar, als er beispielsweise von einem seiner ersten Fälle erzählte, zu denen er gerufen wurde. Man hat ein Baby in die Mikrowelle gesteckt… So ein Erlebnis zu verarbeiten ist sicherlich auch für die Ermittler nicht leicht. Doch er hat nicht etwa gleich als Autor sein Geld verdient, sondern im Vorfeld wirklich einige Jobs gemacht. Er war z.B. als Rockmusiker unterwegs, aber auch als Stripper hat er gearbeitet ;-).

Der Autor führte nicht alleine durch den Abend: Er hatte ein wie ich finde tolles Team dabei. Günter Keil übernahm die Moderation, sowie die Übersetzung ins Deutsche und Schauspieler Detlef Bothe übernahm die Passagen der deutschen Lesung.  Dies war gut organisiert, da so auch die Zuhörer, die dem Englischen nicht so mächtig waren den Abend ohne Sprachbarrieren genießen konnten.

Das Buch des Abends war „Blutrausch – Er muss töten“. Mit seinem Ermittler-Duo um Profiler Robert Hunter und seinem Partner Garcia, hat er zwei tolle Kriminalisten erschaffen, deren Fälle wirklich unter die Haut gehen und für Menschen mit schwachem Magen eher weniger geeignet sind. Im neuen Fall geht es um einen Serienmörder der seine Opfer grausam zurichtet und man taucht in tiefe Abgründe der menschlichen Seele ein. Natürlich hilft die Erfahrung als Kriminal-Psychologe dem Autor vor allem seine Antagonisten sehr authentisch zu kreieren. Dies bestätigt er auf Nachfrage und überhaupt war Chris Carter sehr gesprächig und hat uns alle mit seinem Wissen und seiner Lebenserfahrung in den Bann gezogen.

Chris Charter selbst musste schmunzeln um die Tatsache, dass er von jedem Publikum eine Rüge erhielt, weil er in einem kurzen Abschnitt aus dem Buch vorlas, in dem eine Katze getötet wurde… Da können 10 Leichen im Buch auftauchen aber um diese eine Katze wird getrauert und der Autor wird geschimpft, weil im Buch ein Tier zu Schaden kommt. Der Autor hatte viel Charisma und war charmant bis zu Schluss. Geduldig und ausführlich hat er die Fragen des Publikums beantwortet und uns verraten, dass bereits der nächste Band um seine Hunter-Garcia-Reihe fertig geschrieben ist!

Offen und ehrlich hat er kommuniziert, dass so ein Tourleben mitunter auch mal ganz schön einsam ist, da er die meiste Zeit alleine im Hotel verbringt. Auf der anderen Seite ist er froh, dass er sich noch uneingeschränkt in der Öffentlichkeit bewegen kann, was beispielsweise die wirklich großen Rockmusiker nicht mehr machen können, da sie keine 5 Minuten Ruhe vor ihren Fans haben.

Die Buchhandlung Hugendubel in Würzburg hat den Abend sehr schön organisiert. Wir konnten vor der Lesung noch ausgiebig Bücher suchten und Getränke standen bereit. Die Signierstunde war ebenfalls toll organisiert und Chris Carter hat sich für jeden Einzelnen wirklich Zeit genommen, ein bisschen geplaudert und geduldig Fotos gemacht. Ein ganz toller Typ, dieser Carter!




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