Lesung mit Chris Carter
Für viele Thriller-Fans war es wohl das Highlight in diesem
Lesejahr! Kein Geringere als Chris Carter hatte sich zu einer Lese-Tour durch
Deutschland angekündigt. Als dann noch klar war, dass er auch nach Franken
kommt, haben Ciri von Nostalgic Books und ich nicht lange überlegt und die
einstündige Autofahrt auf uns genommen, um einen der bekanntesten
Thriller-Autoren live zu erleben.
Auch, wenn wahrscheinlich die meisten Leser wissen, wer
Chris Carter ist, möchte ich euch kurz etwas zu seiner Vita erzählen. Er wurde
in Brasilien geboren und studierte forensische Psychologie in den USA um dann
zunächst einige Jahre als Kriminalpsychologe zu arbeiten. Schon während der
Lesung hat Chris Carter erklärt, dass er diesen Beruf nach ca. 6 Jahren
aufgegeben hat, da er wirklich grausame Fälle erlebte. Für die Besucher der
Lesung war es vollkommen nachvollziehbar, als er beispielsweise von einem
seiner ersten Fälle erzählte, zu denen er gerufen wurde. Man hat ein Baby in
die Mikrowelle gesteckt… So ein Erlebnis zu verarbeiten ist sicherlich auch für
die Ermittler nicht leicht. Doch er hat nicht etwa gleich als Autor sein Geld
verdient, sondern im Vorfeld wirklich einige Jobs gemacht. Er war z.B. als
Rockmusiker unterwegs, aber auch als Stripper hat er gearbeitet ;-).
Der Autor führte nicht alleine durch den Abend: Er
hatte ein wie ich finde tolles Team dabei. Günter Keil übernahm die Moderation,
sowie die Übersetzung ins Deutsche und Schauspieler Detlef Bothe übernahm die
Passagen der deutschen Lesung. Dies war
gut organisiert, da so auch die Zuhörer, die dem Englischen nicht so mächtig
waren den Abend ohne Sprachbarrieren genießen konnten.
Das Buch des Abends war „Blutrausch – Er muss töten“. Mit
seinem Ermittler-Duo um Profiler Robert Hunter und seinem Partner Garcia, hat
er zwei tolle Kriminalisten erschaffen, deren Fälle wirklich unter die Haut
gehen und für Menschen mit schwachem Magen eher weniger geeignet sind. Im neuen
Fall geht es um einen Serienmörder der seine Opfer grausam zurichtet und man
taucht in tiefe Abgründe der menschlichen Seele ein. Natürlich hilft die
Erfahrung als Kriminal-Psychologe dem Autor vor allem seine Antagonisten
sehr authentisch zu kreieren. Dies bestätigt er auf Nachfrage und
überhaupt war Chris Carter sehr gesprächig und hat uns alle mit seinem Wissen
und seiner Lebenserfahrung in den Bann gezogen.
Chris Charter selbst musste schmunzeln um die Tatsache, dass
er von jedem Publikum eine Rüge erhielt, weil er in einem kurzen Abschnitt aus
dem Buch vorlas, in dem eine Katze getötet wurde… Da können 10 Leichen im Buch
auftauchen aber um diese eine Katze wird getrauert und der Autor wird
geschimpft, weil im Buch ein Tier zu Schaden kommt. Der Autor hatte viel Charisma
und war charmant bis zu Schluss. Geduldig und ausführlich hat er die Fragen
des Publikums beantwortet und uns verraten, dass bereits der nächste Band um
seine Hunter-Garcia-Reihe fertig geschrieben ist!
Offen und ehrlich hat er kommuniziert, dass so ein Tourleben
mitunter auch mal ganz schön einsam ist, da er die meiste Zeit alleine im Hotel
verbringt. Auf der anderen Seite ist er froh, dass er sich noch uneingeschränkt
in der Öffentlichkeit bewegen kann, was beispielsweise die wirklich großen
Rockmusiker nicht mehr machen können, da sie keine 5 Minuten Ruhe vor ihren
Fans haben.
Die Buchhandlung Hugendubel in Würzburg hat den Abend sehr
schön organisiert. Wir konnten vor der Lesung noch ausgiebig Bücher suchten und
Getränke standen bereit. Die Signierstunde war ebenfalls toll organisiert
und Chris Carter hat sich für jeden Einzelnen wirklich Zeit genommen, ein
bisschen geplaudert und geduldig Fotos gemacht. Ein ganz toller Typ, dieser
Carter!
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