Freitag, 8. Juni 2018

Der Elbenschlächter - Jens Lossau und Jens Schumacher



Der Elbenschlächter - Jens Lossau und Jens Schumacher




In Nophelet leben Wesen verschiedenster Spezies zusammen. Damit dies funktionieren kann, sind viele Grundregeln aufgestellt, an die sich die Bewohner der Stadt zu halten haben. Die Elben, einst ein strahlendes Volk wurden durch viele Kriege stark dezimiert und so findet man sie am Rande der Gesellschaft wieder. Viele Elbenjünglinge bieten sich an um über die Runden zu kommen und sind meist im Pfuhl, dem Ghetto der Stadt zu finden.  In dieser Gemeinschaft der vergessenen und armen Leute geht die Angst um: Mittlerweile gibt es in ihren Reihen fünf tote Elben, alle dem „Elbenschlächter“ zum Opfer gefallen. 

Da die Opfer allesamt unter hohem Blutverlust litten, fällt der Verdacht schnell auf das Volk der Vampyre, die nur unter der Bedingung Tierblut zu trinken in der Stadt leben dürfen. Aber ist wirklich ein Vampyr der Täter? Und warum wurden die Opfer so „trocken gelegt“? Diese und weitere Fragen kann nur noch EIN Ermittler-Duo klären: Meister Hippolit und sein Assistent Jorge der Troll. Die Thaumaturgen (Sowas wie „Wundermagier“) unterstehen dem IAIT – das Institut für angewandte investigative Thaumaturgie. Meister Hippolit besticht durch seinen starken Verstand und seine Raffinesse, wenn auch in einem ungewöhnlichen Körper: Ein Zauber, der der Verjüngung dienen sollte ging gewaltig schief. Fortan lebt er im Körper eines Teenagers. Und Jorge der Troll? Hat immer einen lockeren Trollspruch auf Lager, legt jede Frau flach, die nicht bei 3 auf den Bäumen ist und verträgt eine Menge Bier! Können die beiden Ermittler einen grausamen Mörder dingfest machen? 

Eine Reihe, die mich als Leser vollkommen begeistert hat! Zugegeben, irgendwie fehlten vor allem weibliche Charaktere, aber die Fantasiewelt, in der die beiden Ermittler unterwegs sind hat was von einem fantastischen Mittelaltersetting. Besonders Jorge der Troll hat mich sehr amüsiert. Seine ruppige Art und oftmals sinnlosen Sprüche, gepaart mit seinem Junggesellencharme, passen wunderbar zu seinem Meister Hippolit. Dieser glänzt eher durch Reserviertheit und Scharfsinn und so ergibt sich ein sehr tolles Gespann. Die Atmosphäre ist ehr duster und beleuchtet die „Schattenseiten“ der Stadt, was ich sehr gut gewählt finde. Ein Manko ist meiner Meinung nach, dass es kein Glossar gab, welches bestimmte Begriffe rund um diese Welt erklärt. Dies würde dem Leser sehr helfen, da man manche Begrifflichkeiten beispielsweise was ein „Thaumaturg“ genau ist, vielleicht noch nicht kennt.

Der Schreibstil ist wunderbar und durchaus anspruchsvoll denn man lernt viele unbekannte Gegenstände der Welt um Nophelet kennen. Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass diese Story eher für Jugendliche ab 16 Jahren geeignet ist, da es doch mal ganz schön "zur Sache geht". Die Autoren haben mit diesem Auftaktband eine sicherlich interessante Reihe geschaffen, die ich auf jedenfall weiterlesen werde!