Mittwoch, 29. März 2017

Autoreninterview - Hawa Mansaray


Autoreninterview - Hawa Mansaray
Fantasyautorin 




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Liebe Hawa, vielen Dank das du dir die Zeit für dieses kleine Interview nimmst.

Hawa: Ich freue mich sehr, ein Interview geben zu dürfen :-)

In deinem Roman „Malakhim Engelserwachen“ erfährt die Protagonistin Georgie schweres Mobbing durch ihre Mitschüler. Hast du diese leidvollen Erfahrungen auch durchmachen müssen?

Hawa: Diese Frage wird mir sehr oft gestellt und ich habe bisher nie direkt drauf geantwortet, aber bei dir kann ich ja mal eine Ausnahme machen ;-) Ja, in der sechsten Klasse wurde ich eine Zeit lang gemobbt aufgrund meiner Hautfarbe. Diese Zeit hat mich sehr geprägt und mich zu dem Menschen gemacht, der ich jetzt bin. Aber ich schaue ungern zurück, streichen kann ich dieses Erlebnis sowieso nicht.

Wie bist du damit umgegangen?

Hawa: Damals konnte ich gar nicht damit umgehen. Ich verhielt mich wie Georgie, zurückhaltend und still leidend. Es erfordert sehr viel Mut sich anderen Leuten anzuvertrauen. Die Scham darüber ein „Mobbingopfer“ geworden zu sein, hindert viele daran, sich einem Lehrer oder den Eltern zu offenbaren. Zumindest ging es mir so. Am schlimmsten jedoch war für mich, dass viele Lehrer die Schikane mitbekamen und trotzdem wegschauten. Mir ist heute deshalb sehr wichtig einzugreifen, wenn ich mitbekomme, dass jemand aufgrund seines Aussehens, seiner Religion oder anderen Dingen benachteiligt oder gar gehänselt wird.

Du bist ein gläubiger Mensch, wie sehr hilft dir dieser Glaube in deinem Leben?

Hawa: Mein Glaube festigt mich und gibt mir Halt. Viele schwere Momente in meinem Leben hätte ich ohne den Glauben zu Gott gar nicht erst überwinden können.




Gab es je Zeiten, in denen du in deinem Glauben erschüttert wurdest, so wie das Mädchen in deinem Roman?

Hawa: Oh ja, sehr oft sogar. Mein Glaube hält mich nicht davon ab zu hinterfragen. Ich würde sogar behaupten, dass erst das Hinterfragen und Zweifeln einem Gott näher bringt. Uns wurde nicht ohne Grund ein freier Wille und ein Gehirn zum Grübeln geschenkt. Hätte Gott gewollt, hätte er uns als Marionetten geschaffen und nicht als Individuen.

Was wünscht du dir für die Menschheit? 

Hawa: Ich wünsche mir mehr Toleranz und Nächstenliebe. Wir sind alle viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt und vergessen oft unsere Mitmenschen. Statt aufeinander zu zugehen und offener gegenüber fremden Kulturen und Sichtweisen zu sein, verschließen wir uns lieber und schaffen Barrieren.

Zurück zu deinem Roman: Wie verlief die Recherchearbeit? Die Story um Himmel und Hölle ist ja sehr komplex und gut durchdacht.

Hawa: Ich habe das Recherchieren sehr genossen, obwohl es viel Zeit in Anspruch genommen hat. Die meisten Informationen nahm ich von dem bereits Bekannten und den Rest von den Sagen und Märchen, die man sich über Engel in meiner Kultur so erzählt.




Wie bist du zum Talawah Verlag gekommen?

Hawa: Ende 2015 hatte ich zum ersten Mal auf Juliane Schneeweiss' Facebookseite über den Talawah Verlag gelesen und mir daraufhin die Website angeguckt. Ich fand den Verleger, Norman Doderer, von Anfang an sehr sympathisch. Ich schickte ihm ein Expose, eine Vita und Leseprobe zu und betete, eine positive Rückmeldung zu erhalten, die ich Wochen später glücklicherweise auch erhielt :-)

Sind noch weitere Projekte geplant, von denen du uns schon berichten darfst?

Hawa: Nicht mehr lange, dann erscheint der zweite Band der Malakhim Saga, nebenbei schreibe ich noch an anderen Projekten, wie zum Beispiel die Urban-Fantasy Geschichte „Elyon – Mutter Erde“. Sie ist wie Malakhim sehr tiefgründig und thematisiert ein aktuelles Thema.

Hast du Ziele und Träume, die du in diesem Jahr realisieren und erreichen möchtest?

Hawa: Mein größter Traum ist es, ein Buchprojekt von mir in einem Publikumsverlag unterzukriegen. Und mein Ziel ist es, neben dem zweiten Teil von Malakhim drei weitere Bücher zu veröffentlichen. 

Wenn du mal nicht als Autorin agierst, wo findet man dich dann? Wie entspannst du am besten?

Hawa: Wenn ich nicht gerade schreibe, zeichne ich Portraits. Leider bin ich in den letzten Monaten gar nicht mehr dazu gekommen. Das Schreiben und die Lernerei beanspruchen meine Zeit leider sehr.

Was liest du selbst am liebsten?

Hawa: Ich muss ehrlich gestehen, dass Fantasy Bücher nicht zu meinen Lieblingsbüchern gehören, obwohl ich sie gern schreibe. Mich haben es vor allem Biographien und Bücher, die von besonderen Schicksalsschlägen handeln, angetan. Warum das so ist, kann ich nicht sagen. Bücher, die einen Realitätsbezug haben finde ich einfach wahnsinnig spannend.

Was wolltest du deinen Lesern schon immer einmal sagen?

Hawa: Ihr habt mich zu den glücklichsten Menschen der Welt gemacht. Zu wissen, dass mein Buch tatsächlich gelesen wird und so viel Zuspruch und Lob erhält, gibt mir die Kraft und die Lust weiterzuschreiben. Bitte unterstützt mich auch weiterhin, meine Engel und ich brauchen euch <3

Liebe Hawa, ich danke dir für dieses tolle Interview. Es sollte mehr Menschen mit dieser Empathie wie dich geben. Ich wünsche dir beruflich weiterhin viel Erfolg und persönlich alles Gute! 


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