Dämonengrab von Jörg Benne
Welcher kleine Junge träumt nicht davon, eines Tages als
Held in den Geschichtsbüchern zu stehen?! So fühlt auch der junge Ordo, der
gemeinsam mit seinem Freund Verjan in einem kleinen Dorf wohnt. Neugierig, auf Abenteuer aus und so manchen
Schabernack im Kopf. Als eines Tages ein ungewöhnlicher Sturm aufkommt, der
Schlammlawinen losschickt und das Dorf ins Chaos stürzt, entdecken die beiden
Jungen den Zugang zu einem längst dem Aberglauben abgeschriebenen Tempel.
Von ihrer natürlichen Neugier gepackt, begeben sich die
beiden in die Tiefen des unterirdischen Tempels. Was dort lauert ist
grauenvoller, als sie sich je vorstellen konnten… Die Dorfbewohner sind
gläubige Menschen und so besagt die Legende, dass der riesige Tempel vor langer
Zeit von Kultisten als Ort für dunkle Magie genutzt wurde. Dies hatte zur
Folge, dass durch Beschwörungsrituale Dämonen verehrt wurden, was der guten
Göttin ein Dorn im Auge war. So ließ sie einen gewaltigen Erdrutsch entstehen,
der den Tempel für alle Ewigkeit zerstören und verschütten sollte.
Als am nächsten Tag der Freund Ordo´s mit samt seiner Familie
verschwindet und deren Haus mit Blut verschmiert und verwüstet vorgefunden
wird, plagt Ordo das schlechte Gewissen. Die Gardisten sind bemüht den Fall
aufzuklären und als der Junge mit der Sprache herausrückt, spricht sich schnell
rum, dass es den Tempel wirklich gibt.
Um die aus aller Welt anreisenden Schatzjäger unter
Kontrolle zu halten, entscheidet der leitende Inspektor der Garde, eine Gruppe
aus mehr als 10 Leuten zusammen zu stellen, die gemeinsam in der dunklen
Tempelanlage nach der Familie suchen sollen. Im Untergrund angekommen, beginnt
der Albtraum…
Die fiktive Welt um Nuareth, in denen die Romane von Jörg
Benne spielen, schaffen den perfekten Platz für Fantasy-Horror! „Dämonengrab“
liest sich schnell und flüssig. Im ersten Drittel beginnt die Story erstmal
recht beklemmend. Der Horror baut sich nach und nach auf, was die Spannung
kontinuierlich aufrecht erhält. Gerade in dem Tempel, wird dem Leser
schnell bewusst, wie gruselig diese Kulisse für die Protagonisten sein muss.
Dunkel, immer wieder ein leises heulen und als die ersten Morde geschehen, die
vom Autor sehr gut und detailliert beschrieben werden, ist auch der Leser
mitten drin im Grauen!
Für mich war es von Anfang an wie eine Art „Survival-Horror“,
der mehr und mehr an Fahrt gewinnt. Schnell entstehen Verdächtigungen, Misstrauen
gegenüber einzelnen Gruppenmitgliedern und das nächste Szenario wird erwartet. Die unerwarteten Wendungen fand ich genial, da dem Autor so ein Roman
gelungen ist, der doch ein bisschen anders war als man sonst so gewohnt ist.
Was ich mir gewünscht hätte wäre ein Glossar, um immer mal wieder in Erinnerung
rufen zu können, welcher Charakter welche Rolle spielte, da es doch schon eine
große Gruppe war. Außerdem waren die Namen ja sehr außergewöhnlich, sodass ich
ein wenig länger gebraucht habe, alle Charaktere zu erfassen. Auch an Tiefgang
der Protagonisten hat es mir ein wenig gefehlt, was sicherlich der Vielzahl
geschuldet ist.
Dennoch bin ich sehr begeistert von dem Horror-Fantasy-Roman
und werde sicherlich weitere Geschichten in und um Nuareth von Jörg Benne
lesen!