Hexenverfolgung – Prozess und Tests
Die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert brachte grausame
Methoden und „Testverfahren“ mit sich, mit deren Hilfe man einen vermeintlichen
Zauberer oder eine Hexe entlarven sollte. Aus heutiger Sicht ist klar, dass
diese Methodik mehr zu Berechtigungen beitragen sollten, den bischöflichen
Massenmorden Erklärungen für ihre Gräueltaten zu liefern. Hier erfahrt ihr mehr
zum Ablauf eines Hexenprozesses und auch Methoden um eine Hexe zu
identifizieren.
Ein Hexenprozess
Die Beschuldigten wurden oftmals durch Menschen, deren
Missgunst sie ausgesetzt waren, der Hexerei bezichtigt und meist reichte dies
schon aus um Anklage zu erheben. Ein Streit mit dem Nachbarn beispielsweise, der nur aus Rache von Hexerei tönte, hatte schwerwiegende Folgen. Verteidigen konnten sich die Leute zur
damaligen Zeit nicht, da es nicht so wie heute Anwälte gab, die die Angeklagten
hätten verteidigen können. Dass die Frauen und Männer rasiert und vollständig
entkleidet wurden lag daran, dass man so versucht hatte es zu unterbinden
Zaubermittel mit in das Gefängnis zu nehmen. Außerdem wurden die Angeklagten
nach sogenannten „Hexenmalen“ (heute bekannt als Muttermale oder Leberflecken)
untersucht.
Die Verhöre liefen in mehrere Schritte ab: Befragung nach
Dingen wie Geschlechtsverkehr mit dem Teufel, benutzen von Zaubermitteln und
Zubereitungsarten usw. Hat dieser erste Teil noch kein Geständnis erbracht,
wurden Folterinstrumente vorgezeigt um die kommende Bestrafung zu
verdeutlichen. Waren die Beschuldigten bis dahin noch nicht vollständig
eingeschüchtert, kam es zur „peinlichen Befragung“ wobei „pein“ „Schmerz“
bedeutete. Dies war das letzte Mittel um den Geschundenen ein Geständnis zu
entlocken, welches auch meist durch die qualvollen Methoden zum „Erfolg“
führte.
Bestimmte Grundregeln wurden oftmals von den Henkern
angewandt wie z.B. dass die Folter nicht länger dauern durfte als 1 Stunde und
nur 3 Mal erfolgen durfte. Dies schaffte jedoch keinerlei Linderungen, da die
Gepeinigten sich kaum von den Qualen erholen konnten. Es wurde auch
grundsätzlich nach weiteren Schuldigen im nahen Umfeld des Angeklagten gefragt.
Es mussten Namen genannt werden, was natürlich erneute Inhaftierung weiterer
„Hexen“ zur Folge hatte. Der Tod auf dem Scheiterhaufen war die Hauptbestrafung der
verurteilten „Hexen“.
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Identifizierungsmaßnahmen für Hexen und Zauberer
Aus heutiger Sicht sehr unrealistische Methoden wurden
angewandt um eine Hexe zu identifizieren. Z.b. gab es Feuerproben, in denen die
Angeklagten ein heißes Stück Kohle in der Hand halten mussten, oder über diese
auch laufen mussten. Fand man nach Tagen noch wunde und gar nässende Stellen,
war die Zauberei bestätigt. Man ging ja davon aus, dass Gott keine Unschuldigen
bestrafen würde und somit keine Wunden vorhanden sein durften.
Auch mit Wasser wurde getestet. Dies war ebenfalls ein
Todesurteil, egal was bei dem „Test“ herauskam. An Händen und Füßen
zusammengebunden wurden sie ins Wasser geworfen. Gingen sie unter, war ihre
Unschuld erwiesen. Da sie ertranken, brachte diese Erkenntnis nicht viel.
Schwammen sie oben, waren sie Hexen, weil das Wasser nur „reine Seelen“
aufnehmen würde.
Mit einer Nadel hat man ihnen in die Muttermale gestochen.
Kam kein Blut zum Vorschein, war ebenfalls die Schuld bewiesen. (Heute wissen wir, dass Muttermale im Normalfall nicht bluten)
Da man davon ausging, dass Hexen fliegen konnten, wog man
das Gewicht der Beschuldigten. Wenn sie fliegen können, müssten sie ein
leichtes Körpergewicht aufweisen um überhaupt im Stande zu sein, zu fliegen. Es
wurde ein bestimmtes Gewicht festgesetzt und war der Angeklagte unter diesem,
war bewiesen, dass Hexerei im Spiel war. Die damalige Hungersnot der einfachen
Bürger wurde dabei völlig außer Acht gelassen.
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Den Bürgern blieben kaum Alternativen, sodass früher oder
später ein Geständnis und damit das sichere Todesurteil unausweichlich waren.
Chancen dem Prozess zu entgehen gab es ebenfalls nicht. Einmal angeprangert,
nahm das Übel seinen Lauf.
Findet ihr nicht auch, dass es ein sehr dunkles Kapitel der
Menschheit ist?! Warum ist der Mensch zu solchen Grausamkeiten fähig?
Quelle: http://deutschland-im-mittelalter.de/Hexenverfolgung/Ablauf-Hexenprozesse
https://de.wikipedia.org/wiki/Hexenverfolgung
https://de.wikipedia.org/wiki/Hexenverfolgung
Liebe Nanni, wenn ich früher und mein Mann in dieser Zeit gelebt hätten, wären wir wohl nicht mehr am leben. Mein Mann hat rote Haare und ich überall Muttermale. Einfach nur grausam, mit der heutigen Zeit kann man es dennoch nicht vergleichen, jedoch fällt mir ein Beispiel ein z.B. wenn man anders ist, eine andere Meinung hat, andere Kleidung trägt, wird man trotzdem komisch angeschaut.
AntwortenLöschenEinen schönen Sonntag,
Liebe Grüße Alina
Das kenne ich aber auch heute noch von hier, liebe Alina! Gerade hier im katholischen Fragen, wo alles seine Richtigkeit ubd Ordnung haben muss! 😏
LöschenWow! Ein sehr interessanter Beitrag. Habe ihn sehr gerne gelesen, liebe Nanni :)
AntwortenLöschenLG
Danke dir Jessica! :-D
LöschenKultur ist mir schon sehr wichtig und auch wenn das ein negatives geschichtliches Ereignis war, gehört es doch zu meiner Heimatstadt dazu! Wenn der Prüfungsstress rum ist, werde ich hoffentlich mehr Beiträge rund um Bamberg schaffen.
lg Nadine von Nannis Welt
Hallo Nadine
AntwortenLöschenDein Bericht ist richtig klasse. Welche Romane liest du mit dieser Thematik? Wie bist du auf die Idee gekommen, so einen Bericht zu schreiben? Ich finde, es gab- und gibt immer dunkle Kapitel, im Leben der Menschen.
Ganz liebe Grüße,Gisela
Hey,
AntwortenLöschenwow was für ein genialer und interessanter Beitrag! Da hast du dir aber echt viel Mühe gegeben.
Lg
Steffi