Freitag, 9. Dezember 2016

Das Mädchen und der Geist der Weihnacht - Madita1908



Der heutige Gastbeitrag ist von der quirligen Angi! Sie ist 19 Jahre alt und neben dem Lesen, schreibt sie auch unheimlich gerne selbst kleine Geschichten. Eine besonders schöne Weihnachtsgeschichte, stellt sie euch heute hier zur Verfügung. Viel Spaß! Schaut doch auch mal bei ihr vorbei!



Das  Mädchen und der  Geist   der Weihnacht 

Copywhrite by Angi

Ist dieses Cover nicht schön? Angi gestaltet ihre Cover immer selbst! 

Es war einmal vor langer, langer Zeit ein kleines Mädchen, welches mit seinen Eltern in einer kleinen schäbigen Hütte, tief im Wald lebte. Die Familie besaß nicht viel, manchmal sogar zu wenig um satt zu werden. Die Eltern gaben oft ihrem Kind ihre Portion, denn das Mädchen sollte einmal ein besseres Leben haben.

Das kleine Mädchen war stets höflich und fromm, so wie man es von einem Mädchen erwartete. Sie hörte brav auf ihre Eltern, kam nie zu spät heim und half immer bei der anfallenden Arbeit. 

Eines Tages, auf der Suche nach Feuerholz und Beeren, strich das kleine Mädchen durch den Wald. Der Schnee glitzerte auf den Ästen der Büsche und das Mädchen erfreute sich jedes Mal über den hübschen Anblick. 

Ihr Körbchen war schon fast voll, als sie einem alten Mann begegnete. Der Alte saß unter einem großen Baum, fast eingeschneit und zitterte am ganzen, abgemagerten Leibe. Seine Kleidung war noch dünner als die des Mädchens. Seine Lippen waren leicht blau, doch sein grauer Rauschebart verdeckte sie leicht. 

Das Mädchen bekam Mitleid. „Warum sitzt du denn so alleine hier?“, fragte sie ohne Scheu. 

Der Alte zuckte mit den Schultern. Die kleine musterte ihn erneut, ehe sie wieder sprach: „Aber du musst doch arg frieren.“ 
Der alte nickte erneut stumm, als wenn seine Lippen zusammen gefroren wären. 

„Du musst hungrig sein“, bemerkte das Fräulein und griff in ihren Korb, wissend, dass ihre Mutter dies nicht billigen würde, sähe sie es. „Hier, nimm und iss sie, damit du nicht zu sehr hungerst.“ Sie reichte dem Mann die Hälfte ihrer gesammelten Beeren und dieser bekam große Augen. Mutter würde es sicher verstehen, denn selbst Jesus hatte mit den Armen geteilt, auch wenn er dann zu wenig gehabt hatte. 

„Du bist sehr gütig“, brachte der Alte schließlich heraus und aß eine Beere. Schon bald darauf hatte er fast alle gegessen.  

Das Mädchen freute sich über die Aussage und entschuldigte sich, denn sie müsste den Korb erneut füllen und ihrer Mutter bringen. 

Auf ihrem Rückweg begegnete dem Mädchen ein anderer Mann, er stand an derselben Stelle, wie der alte Mann von eben gesessen hatte. Schnell senkte sie den Kopf, denn so einen Mann hatte sie noch nicht gesehen, und sie war sich sicher, dass er ein hohes Amt in der nächsten Stadt führte.

Wo der alte so schnell hin ist?, fragte das Kind sich in Gedanken, hier sind weit und breit keine Fußspuren zu sehen. Langsam hob sie wieder den Kopf und sah sich in alle Richtungen um, doch so sehr sie sich auch bemühte, sie fand keine Spuren. Ihre kleinen Augen richteten sich wieder auf den Fremden Mann.  

Er trug einen großen Weißen Mantel, lederne Stiefel, seine Hände waren in hellblaue, mit Schneeflocken verzierte Handschuhe gehüllt. Über seinem Mantel ragte ein dicker Pelzschal, der so weich aussah, dass er aus Schnee hätte sein können. Der weiße Rauschebart lag darauf und strahlte und glitzerte wie Schnee in der Morgen- oder Dämmerungssonne. 

Der Bart verdeckte das warme lächeln des Mannes nicht. Seine Augen wirkten freundlich und weckten in ihr ein Vertrauen, als ob sie ihn schon ewig kannte. Auf seinem Kopf thronte eine wärmende Mütze, die einen wunderschönen Pelzbesatz hatte und sicherlich so weich war wie der Schal. Unter der Kopfbedeckung konnte das Mädchen seine weißen Haare erkennen, welche mit seinem Bart verschmolzen zu sein schien.  In seiner linken Hand hielt er einen prächtigen Stab, welcher mit vielen Steinen in allen erdenklichen Farben verziert war. Das Mädchen erschauderte. 

Der Mann lächelte weiter, während er auf sie zukam. Sie errötete und senkte den Kopf. Es ist sehr ungezogen, einen Mann so anzustarren!, rief sie sich ins Gedächtnis, doch der wohlbetuchte Mann kniete sich vor sie hin und begann mit einer sanften Stimme zu sprechen: „Fürchte dich nicht, kleine Anastasia“, mit seiner rechten behandschuhten Hand hob er sachte ihr Kinn an, um sie aus der demütigen Position zu erheben. Anastasia erschreckte. Noch nie hatte etwas so weiches ihre Haut berührt! 

„Ich bin Väterchen Frost. Du warst so gütig, mir die Hälfte deiner Beeren zu geben, ob wohl du selbst dann nicht mehr viel haben würdest. Du trägst den wahrhaftigen Geist der Weihnacht in dir und ich will dir etwas Gutes tun“, erklärte er weiter und seine Augen strahlten noch mehr. 

Anastasia war immer noch verschreckt. So verschreckt, dass sie nichts sagen konnte. 
Väterchen Frost sah sie kurz an, erhob sich aus der Hocke und hielt ihr erneut seine rechte Hand hin. 

Einen Moment zögerte Anastasia noch, ehe sie ihre kalte Hand in seine Hand legte. Der weiche Stoff der Handschuhe, begann ihre Hand zu wärmen, wie es ihre dünnen Handschuhe nicht taten. Nie wieder wollte sie die Hand los lassen!
Zusammen gingen sie eine kleine Weile, schweigend, bis sie auf eine kleine Lichtung traten. „Wohnst du dort?“, fragte Väterchen Frost. Anastasia nickte nur.

Vor ihnen lag das schäbige kleine Haus, was sie mit ihren Eltern bewohnte. Väterchen Frost hob seinen Stab und schwang ihn. Glitzer strömte durch die Luft. „Von heute an, sollst du und deine Familie nie wieder frieren oder hungern. Dir soll es gut gehen, bis ans Ende deiner Tage“, entschied das Väterchen und das Haus veränderte sich. Es wurde größer und neben dem Haus stapelte sich haufenweise Brennholz. 

Dann tippte er Anastasia sachte mit dem Stab auf dem Kopf und der Glitzer umströmte auch sie. Ihr wurde warm ums Herz und sie sah an sich hinunter. Statt ihrem dünnen Tuch trug sie nun einen wunderschönen dicken Mantel mit dicker Kapuze, gut gearbeitete Stiefelchen sowie den passenden Handschuhen und einem Schaal. 

„Danke liebes Väterchen Frost!“, bedankte sie sich und fiel ihm um den Hals, „ich werde immer an dich denken!“ 

Der alte lachte, „Sei immer schön artig und höflich und hilfsbereit wie du zu mir warst, und das Leben wird gut zu dir sein“, Erwiderte er und verschwand, während sie in Richtung ihres Elternhauses lief.

Wie findet ihr diese Geschichte?! Sie passt doch sehr gut in die Weihnachtszeit, findet nicht?! Vielen lieben Dank an Angi für die tolle Geschichte. 



3 Kommentare:

  1. Eine sehr schöne Geschichte ;).

    Dankeschön an Nadine für deinen lieben Kommentar. Ja der November war bei mir ziemlich vollgepackt, aber auch sehr schön. Das wünsche ich dir auch.

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  2. Ich finde die Geschichte auch schön :-). Passt sehr gut in die Weihnachtszeit. lg Nadine von Nannis Welt

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  3. Eine schöne Geschichte, nur das Cover hätte ich fröhlicher gewählt. Ich wünsche dir einem dritten schönen Advent <3
    Grüße an die sehr junge Autorin ;-)
    Liebe Grüße
    Caro

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