Bamberger Fluch - Harry Luck
Eine Sonderausstellung über eines der dunkelsten Kapitel
Bambergs, gibt den Startschuss zu einem mysteriösen Fall, den Kommissar Horst
Müller und seine junge Kollegin Paulina Kowalska aufklären müssen. Vor 400
Jahren wütete in Bamberg der „Hexenwahn“ und die Ausstellung soll den Bürgern
diese grausame Zeit aufzeigen. Im Zuge der Ausstellung wird das Grab des „Hexenkommissars“
Vasoldt geöffnet, seine Leiche jedoch ist verschwunden. Ein Fluch soll auf seiner
Familie lasten und als ein Lokalreporter ermordet wird, stehen die Beamten vor
einem Rätsel. Was hat die Hexenverfolgung mit dem aktuellen Mordfall zu
tun? Und warum verschlägt es die Ermittler ausgerechnet ins Ärzte-Milieu?
Dies war mein erster Regional-Krimi und ich muss sagen: Ich
finde Gefallen daran! Harry Luck schafft es, mit Horst Müller einen wie ich
finde „typischen“ Franken-Charakter zu zeigen. Ordnungsliebend, bisschen
altmodisch in seinen Ansichten und korrekt, geht er seiner jungen Kollegin
Paulina schon mal auf die Nerven. Sie ist der Gegenpol zu dem erfahrenen
Kommissar. Aufgeschlossen, locker und modern, immer mal einen frechen Spruch
parat, der ihr über die Lippen kommt. Ein herrliches Ermittler-Duo. Mit einer
guten Portion Humor an den richtigen Stellen folgt man den Beiden durch „sein“
Bamberg, von der Hauptwachstraße bis in die Brennerstraße. Dabei verwebt der
Autor geschickt die Geschehnisse der Hexenverbrennung in den aktuellen
Handlungsstrang mit ein.
Nach und nach erfährt man, wie die damaligen Geschehnisse
mit dem heutigen Mordfall zusammenhängen, auch der Teil mit der Frage, ob die
Schulmedizin sinnvoller als alternative Heilmethoden sind, wird gut eingebaut.
Somit hat man viele interessante Handlungsstränge, was für mich als med.
Fachangestellte zusätzlich interessant war, da auch die Ärzteschaft äußerst
authentisch geschildert wurde. Es war für mich sehr interessant, mehr über die
Hexenverbrennungen Bambergs zu erfahren, ungewöhnliche Mordmethoden und
medizinische Hintergründe haben die Neugier aufrechterhalten, auch wenn mir
zugegebener Maßen den Mordfall betreffend ein wenig mehr Spannung recht gewesen
wäre. Dennoch hat mir dieser Krimi sehr gut gefallen, der Schreibstil war
locker, schnell und leicht zu lesen.
Mein Fazit: 4 von 5 Leseeulen
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