Donnerstag, 16. Januar 2020

Cover-Einheits-Brei



🔸Cover-Einheits-Brei🔸

Ich muss gestehen, ich habe wirklich lange hin- und herüberlegt ob ich diesen kritischen Artikel veröffentliche. Da mir das Thema aber immer mehr auffällt und ich eine entsprechende Entwicklung in der Buch- sowie Bloggerszene wahrnehme, möchte ich dennoch meine Gedanken und Eindrücke zu Papier bringen. 🤷‍♀️ Hier auf FB besteht ja immer die Gefahr eines Shit-Storms, gerade wenn man Kritik übt. Nun gut. Damit muss ich wohl rechnen. 😅


Wir kennen alle die Marketing-Strategien, die auch in der Literaturszene wichtig und richtig sind. Dabei geht es nicht nur um die Story, sondern auch um die richtig in Szene gesetzten Cover und noch so viel mehr. Die Leser und Mitglieder hier auf FB, die Marketing, Design und Grafik studieren und studiert haben, werden sicherlich viel mehr und qualitativ bessere Kritiken äußern können. Viel mehr, als ich das als einfache Buchbloggerin kann. Dennoch geht es mir heute um das Thema Buchcover, besonders im Fantasybereich.

Aktuell fällt mir diesbezüglich ein „Trend“ auf, dass die Cover allesamt mittlerweile schon sehr zu einem Einheits-Brei machen… Damit mich niemand missversteht: es gibt tolle Künstler, die viel Herzblut in ihre Arbeit und das Design ihrer Cover stecken und natürlich fällt hierbei auch der Stil des jeweiligen Künstlers auf. Oftmals finden die Cover auch großen Anklang und sehen toll aus, allerdings fehlt mir mittlerweile eine gewisse Individualität. Ich persönlich als Coverfan, die gerne Postkarten zu den Covern sammelt komme nicht umhin, eine Art „Langeweile“ zu empfinden, wenn ich das gefühlt 100. Cover mit der gleichen Aufmachung entdecke, wie schon Tage zuvor.

Mag sein, dass man dem Cover ansehen soll, zu welchem Verlag es gehört oder dass es mal wieder eine Märchen-Adaption ist. Natürlich erkennt man den persönlichen Touch des Grafikdesigners wieder, was dessen Handschrift und somit Erkennungsmerkmal darstellt. Aber da liegt für mich aktuell auch diese Einheitlichkeit, die irgendwie keinen Raum mehr für individuelle Cover lässt.

Versteht ihr, worauf ich hinaus möchte? Gerade im Fantasybereich sind im Moment Cover total angesagt, die viel Ornamentik in Verbindung mit Spiegelformen und Frauengesichter beinhalten. Das eine oder andere Cover ist durchaus ansprechend, dennoch entwickelt es sich für mein Empfinden zu sehr in eine Richtung. Immer wieder die gleiche Art von Cover, zwar mit anderem Buchtitel aber auch nicht viel Unterschied von Buch A zu Buch B. Den Lesern scheinen die Cover ja auch tatsächlich zu gefallen und diese Art erhöht gerade eventuell ebenfalls die Verkaufszahlen, mir selbst ist es im Moment definitiv zu einheitlich.

Auf FB verfolge ich sehr gerne Veröffentlichungen neuer Cover, teile selbst gerne Coverrelease und bin immer wieder gespannt, wie dieses eine neue Cover wohl aussehen mag. Dabei kommen mir leider schon im Vorfeld Gedanken wie: hoffentlich nicht wieder so ein Gesichtscover. Hoffentlich nicht wieder diese Ähnlichkeit zu vielen anderen Büchern mit leuchtenden Farben und Ornamenten. Schön wäre mal was Individuelles. Etwas, dass eben deshalb ins Auge fällt, weil es einen völlig anderen Stil aufweist, sich vom Einheits-Brei abhebt und dadurch meine Aufmerksamkeit erregt.

Viele kleinere Verlage waren für mich sehr interessant und da fand ich es immer toll, dass die Cover wirklich gut zum jeweiligen Verlag gepasst haben. Leider fällt mir immer mehr auf, dass genau diese kleinen Verlage dem aktuellen Trend verfallen, was ihnen schon ein stückweit ihre eigene Note nimmt… Mir ist klar, dass man auf dem Markt mithalten möchte und muss, es blutet mir dennoch immer wieder das Herz, wie sehr sich diese Verlage dem großen Markt immer mehr anpassen und im Einheits-Brei wie im Nebel untergehen und die persönliche Nuance (meiner Meinung nach) verloren geht…

Ihr kennt das gleiche Thema bestimmt aus dem Erotik-Bereich. Dort besteht der aktuelle Trend ja aus voll tätowiertem Badboy in dunkeln Jeans-Covern… Oder der super gut gebaute Typ im Anzug, dessen Körper nur zur Hälfte auf dem Cover zu sehen ist.

Meine Frage ist: Fällt dies nur mir auf? Was macht für euch ein gutes Cover aus und welche Cover empfindet ihr als individuell? Postet doch gerne Buchcover, die für euch das Wort „Individualität“ repräsentieren. Einige Cover die ich als individuell empfinde, seht ihr in der Collage.

PS: Es geht mir gar nicht darum, jemandem auf den Schlips zu treten, es ist lediglich meine persönliche Beobachtung. #NannisWelt


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